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Zellular Medizin

Warum Vitalstoffe „nicht wirken dürfen“ (Dr. med. Petra Wenzel - April 2012)

Menschen, die keine Erfahrung mit Vitalstoffen haben, wundern sich, warum so wenig über den Nutzen von Vitaminen, Mineralien usw. bekannt ist. Das hat einen einfachen Grund: Der Strom kommt in Deutschland aus der Steckdose und wer krank ist, geht mit seiner Karte zu Arzt und wird behandelt. Dass in jedem Jahr die Gesundheitsausgaben in Deutschland steigen (in 2010 sind 287 Mrd. Euro für Gesundheitsleistungen in Deutschland ausgegeben worden) und die Zeche von den Beitragszahlern (vor allem zur gesetzlichen Kranken­ver­si­che­rung, die in den zehn Jahren seit 2000 eine Kostensteigerung allein für Arzneimittel um rund 30 Prozent verkraften mussten) zu zahlen ist, wird kaum beachtet.

Gerade die im internationalen Vergleich immer noch traumhafte gesetzliche Kranken­ver­si­che­rung in Deutschland macht es für Arzneimittelhersteller und andere Anbieter so lukrativ: Der Versicherte denkt nicht an die Kosten, ein mögliches Defizit wird vom Steuerzahler ausgeglichen. Das Geschäft mit Krankheit ist für die Pharma-Industrie ein sehr lukratives & das soll so bleiben!

Und damit das so bleibt, müssen die Menschen krank bleiben. Das klingt zynisch, doch es ist der Grund, weshalb das Wissen um natürliche Gesundheit in Deutschland so wenig verbreitet ist. Und weshalb die Gesetze so restriktiv sind in unserem Land, was die produktbezogenen Heilaussagen angeht, damit die ganzheitliche Gesundheit und Prävention in ihrer Wirkung eingedämmt und Pharma-Profite abgesichert werden.

Daher ist es sehr gefährlich, wenn Firmen- und Produktnamen mit Heilaussagen in Verbindung gebracht werden. Selbst wenn es Einzelpersonen sind, die diese Wirkungen bezeugen und nicht die Herstellerfirma, ist es für geschickte Juristen ein Leichtes, daraus einen Vorwurf gegen die Firma zu richten. Das hat es schon hundertfach gegeben. Die betroffenen Firmen mussten dann dementieren (also explizit bestreiten, dass ihre Produkte die besagte Wirkung haben!) und im zweiten Schritt auch gegen ihre Kunden und Partner vorgehen und sie abmahnen, solche Behauptungen zu unterlassen.

Denn solche Behauptungen sind nur zulässig, wenn sie durch große Studien belegt werden – und zwar für jedes Produkt und für jede behauptete Wirkung! Das kann sich nur ein großes Unternehmen wie ein Pharma-Konzern leisten, der mit seinen patentierbaren Produkten nicht selten Milliardengewinne erzielt. Daraus ein paar „Milliönchen“ für Studien abzuzweigen, ist kein Problem.

Aus einem frei nach zu produzierenden Vitalstoff mit Naturinhalten, die nicht patentierbar sind, solche Millionen zu erwirtschaften, ist deutlich schwieriger – um nicht zu sagen unmöglich. Ganz abgesehen von der Fragwürdigkeit der Studiendesigns selbst. Randomisierte Doppelblindstudien (RCTs) eignen sich sicher, um die Wirkung von körperfremden Substanzen zu untersuchen. Da werden wenige verschiedene Faktoren “kontrolliert”. Bei rund 75-100 Vitalstoffen, die der Körper kennt und die alle miteinander interagieren, ist eine Doppelblindstudie nicht nur nicht geeignet. Sie ist auch faktisch undurchführbar, weil die Menge der Faktoren nicht über längere Zeiträume “kontrolliert” werden kann. Deswegen halten namhafte Forscher es seit langem für politisch und ethisch unverantwortlich, diese “Evidenz” für Wirkungsnachweise von Vitalstoffen zu fordern.



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